242 Menschen an Bord – zahlreiche Todesopfer bestätigt
Ein schweres Flugzeugunglück erschütterte am Donnerstag die indische Großstadt Ahmedabad. Eine Boeing 787 Dreamliner der Fluggesellschaft Air India stürzte nur Sekunden nach dem Start ab. An Bord der Maschine mit dem Flugkürzel AI171 befanden sich 242 Personen, darunter 12 Crewmitglieder. Nach ersten Berichten gibt es zahlreiche Todesopfer, genaue Zahlen wurden bislang nicht veröffentlicht.
Die Maschine war auf dem Weg nach London-Gatwick, als sie laut Augenzeugenberichten abstürzte und in ein Gebäude prallte. Dichte Rauchschwaden stiegen über der Unglücksstelle auf. Rettungskräfte bargen im Laufe des Donnerstags mehrere Leichen, die unter weißen Tüchern abtransportiert wurden.
Indiens Premierminister Narendra Modi sprach von einer „Tragödie, die fassungslos macht“. Seine Gedanken seien „in dieser traurigen Stunde bei allen Betroffenen“, so Modi.
Absturz unmittelbar nach dem Start
Nach Informationen des Flugdatendienstes Flightradar24 hob das Flugzeug am Donnerstag gegen 13:10 Uhr Ortszeit in Ahmedabad ab. Erste Daten des Transponders zeigen, dass die Maschine bis auf 625 Fuß Höhe stieg, bevor sie mit 475 Fuß pro Minute abstürzte. Die Unglücksursache ist noch völlig unklar. Die Behörden ermitteln.
Laut Berichten soll das Cockpit kurz vor dem Absturz einen „Mayday“-Ruf abgesetzt haben. Ob technische Defekte oder menschliches Versagen zum Absturz führten, ist Gegenstand der laufenden Untersuchung.
Internationale Reaktionen auf das Unglück
Weltweit äußerten sich führende Politiker erschüttert über das Unglück. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb an Premierminister Modi: „Europa ist in diesem Moment der Trauer mit Ihnen und dem indischen Volk solidarisch.“ Der britische Premier Keir Starmer sprach von „erschütternden Szenen“, Außenminister Johann Wadephul äußerte seine Anteilnahme an die Angehörigen.
Auch König Charles III. ließ sich über die Situation informieren. Die Passagierliste umfasste Staatsbürger aus Indien, Großbritannien, Kanada und Portugal.
Boeing erneut im Krisenmodus – Aktienkurs bricht ein
Nach dem Unglück verlor die Aktie von Boeing im vorbörslichen Handel in New York über acht Prozent an Wert. Das Unternehmen teilte mit: „Unsere Gedanken sind bei den Passagieren, der Crew, den Ersthelfern und allen Betroffenen.“ Boeing steht in engem Kontakt mit Air India, hieß es weiter.
Es ist der erste Absturz einer Boeing 787 Dreamliner, der offiziell registriert wurde. Zuvor war der US-Flugzeughersteller mehrfach wegen Sicherheitsproblemen bei der 737 Max-Reihe in die Schlagzeilen geraten. Diese hatte in den Jahren 2018 und 2019 zwei Abstürze mit insgesamt 346 Todesopfern zur Folge gehabt.