Trump droht China mit drastischen Zollmaßnahmen

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2 hours ago

Die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China spitzen sich erneut zu. US-Präsident Donald Trump kündigte am Freitag eine „massive Erhöhung der Zölle“ auf chinesische Importe an, nachdem Peking neue Exportbeschränkungen für seltene Erden verhängt hatte. Diese Materialien sind für die US-Industrie unverzichtbar – insbesondere für Hightech-Produkte, Rüstungsgüter und Elektromobilität.

Trump erklärte auf seiner Plattform Truth Social: „Eine unserer derzeit geprüften Maßnahmen ist eine massive Anhebung der Einfuhrzölle auf chinesische Produkte.“ Zudem erwäge er, sein geplantes Treffen mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping während der bevorstehenden Asienreise abzusagen.

China schränkt Export strategischer Rohstoffe ein

Hintergrund des Konflikts ist eine Entscheidung des chinesischen Handelsministeriums, wonach ab 1. Dezember 2025 sämtliche Firmen eine Sonderlizenz benötigen, wenn sie Produkte exportieren wollen, die mehr als 0,1 Prozent seltener Erden enthalten oder mithilfe chinesischer Technologie zur Gewinnung, Raffinierung oder Magnetproduktion hergestellt wurden.

Diese Maßnahme zielt darauf ab, Chinas technologische Vormachtstellung bei seltenen Metallen zu schützen. Die Volksrepublik ist mit einem Anteil von rund 70 Prozent an der globalen Förderung der dominierende Akteur auf diesem Gebiet. Die neue Regelung könnte westliche Industrien erheblich treffen, die auf diese Rohstoffe angewiesen sind – darunter Hersteller von Computerchips, Lasern und Elektrofahrzeugen.

Washington reagiert mit Drohungen und Zorn

In Washington sorgte die Entscheidung für Empörung. Trump sprach von einem „feindseligen Akt“ und warf China vor, „die Welt in Geiselhaft zu nehmen, indem es den Zugang zu essenziellen Metallen blockiert“. Er betonte, dass weder er noch andere westliche Staatschefs von diesem Schritt gewusst hätten. „Das war eine echte Überraschung – nicht nur für mich, sondern für alle Führer der freien Welt“, erklärte der Präsident.

Marktbeobachter reagierten nervös: Die US-Börsen gaben nach den Aussagen des Präsidenten leicht nach. Insbesondere Technologiewerte, die stark von seltenen Erden abhängig sind, verzeichneten Kursverluste. Analysten warnen vor einem erneuten Aufflammen des Handelskriegs zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

Geplatztes Treffen mit Xi Jinping in Aussicht

Ursprünglich war geplant, dass Trump während seiner Asienreise ein bilaterales Treffen mit Xi Jinping in Südkorea abhält. Dieses Gespräch sollte den zuletzt festgefahrenen Dialog über Handelsfragen und Investitionsschutz wiederbeleben. Nun scheint das Treffen auf der Kippe zu stehen.

Es gibt derzeit keinen Grund, Präsident Xi zu treffen“, sagte Trump am Freitag im Weißen Haus. Damit deutete er an, dass die diplomatischen Beziehungen beider Länder einen neuen Tiefpunkt erreicht haben könnten.

Seit Monaten verschärft sich der wirtschaftliche Schlagabtausch zwischen Washington und Peking. Bereits Anfang des Jahres hatte Trump zusätzliche Importzölle verhängt, nachdem China laut US-Darstellung Technologieexporte eingeschränkt und US-Unternehmen beim Marktzugang benachteiligt habe. Zwar wurden in der Zwischenzeit bei Gesprächen in der Schweiz und im Vereinigten Königreich Teilvereinbarungen erzielt, doch die neue Eskalation droht diese Fortschritte zunichtezumachen.

Seltene Erden als geopolitische Waffe

Seltene Erden gelten als das „neue Öl des 21. Jahrhunderts“. Sie sind unverzichtbar für die Produktion von Halbleitern, Elektromotoren, Windkraftanlagen und militärischer Ausrüstung. Die Abhängigkeit westlicher Länder von chinesischen Lieferungen verschafft Peking ein strategisches Druckmittel.

Experten sehen in Chinas jüngstem Schritt eine gezielte Machtdemonstration. „Peking zeigt, dass es bereit ist, wirtschaftliche Abhängigkeiten als politisches Instrument einzusetzen“, kommentierte ein Analyst eines US-Thinktanks. Die USA arbeiten zwar daran, ihre eigene Lieferkette für seltene Metalle aufzubauen – etwa durch Projekte in Australien, Kanada und Grönland –, doch diese Initiativen stehen noch am Anfang.

Zunehmende Unsicherheit an den Märkten

Die Ankündigungen des US-Präsidenten haben die globalen Märkte in Unruhe versetzt. Investoren fürchten, dass eine Zollspirale zwischen Washington und Peking den Welthandel erneut belastet. Rohstoffpreise reagierten mit leichten Anstiegen, während die Aktien großer Elektronik- und Automobilhersteller unter Druck gerieten.

Marktanalysten rechnen mit anhaltender Volatilität. „Die gegenseitigen Drohungen zwischen den USA und China führen zu einer Nervosität, die sich auf nahezu alle Anlageklassen auswirkt“, so ein Börsenstratege in New York. Die Entwicklungen könnten auch den US-Dollar schwächen, da Investoren verstärkt in Gold und andere Edelmetalle flüchten.Trump bleibt indes bei seiner harten Linie. „Wir werden Amerika schützen – wirtschaftlich, technologisch und strategisch. Kein Land wird uns erpressen.“ Mit diesen Worten machte der Präsident deutlich, dass er bereit ist, den Konflikt mit China weiter zu verschärfen – selbst auf Kosten globaler Stabilität.

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