Ukraine plant die Rückkehr von Männern aus dem Ausland für den Wehrdienst

9 months ago

Die Ukraine steht vor einer immensen Herausforderung, um die Sicherheit des Landes angesichts der russischen Bedrohung zu gewährleisten. Die ukrainische Armee benötigt dringend zusätzliche Soldaten, und die Zahl von 450.000 bis 500.000 Soldaten wird als notwendig erachtet. In dieser Zeit der Unsicherheit und möglichen Mobilisierung hat der neue Verteidigungsminister Rustem Umjerow angekündigt, dass auch Männer, die derzeit im Ausland leben, für den Wehrdienst in der Ukraine in Betracht gezogen werden sollen.

Die Pläne des ukrainischen Verteidigungsministers sind ein bemerkenswerter Schritt inmitten der anhaltenden geopolitischen Spannungen. Ukrainer im wehrfähigen Alter zwischen 25 und 60 Jahren, die sich derzeit in Ländern wie Deutschland und anderen Nationen aufhalten, sollen ermutigt werden, sich in den Rekrutierungszentren der ukrainischen Streitkräfte zu melden. Dieser Aufruf wurde von Umjerow in einem Interview mit renommierten Medien wie “Bild”, Welt TV und Politico öffentlich gemacht.

Obwohl der Minister von einer “Einladung” sprach, betonte er deutlich, dass Sanktionen gegen diejenigen verhängt werden könnten, die dieser Aufforderung nicht nachkommen. Er äußerte sich dazu wie folgt: “Wir besprechen noch, was passieren soll, wenn sie nicht freiwillig kommen.”

Die Motivation hinter dieser Entscheidung ist klar: Die Ukraine strebt an, zwischen 450.000 und 500.000 zusätzliche Soldaten zu mobilisieren, um der russischen Invasion und Aggression entgegenzutreten. 

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die finanziellen und politischen Rahmenbedingungen für diese Mobilisierung noch nicht abschließend geklärt sind. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Mobilisierung in seiner Jahresabschluss-Pressekonferenz als eine “sensible Frage” und betonte, dass es noch keine endgültige Entscheidung gebe.

Verteidigungsminister Umjerow legte großen Wert auf die Gerechtigkeit dieses Vorhabens. Zukünftige Wehrpflichtige sollen im Voraus darüber informiert werden, wie sie ausgebildet und ausgerüstet werden, wo und wann sie ihren Dienst leisten werden und wann sie wieder entlassen werden können. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Transparenz und Vorhersehbarkeit in den Wehrdienstprozess zu bringen.

Es ist wichtig zu betonen, dass zu Kriegsbeginn in der Ukraine für Männer zwischen 18 und 60 Jahren ein Ausreiseverbot erlassen wurde, um die Mobilisierung zu unterstützen. 

Dennoch haben sich trotz dieser Einschränkungen Zehntausende ukrainischer Männer im wehrfähigen Alter ins Ausland abgesetzt. Anfang Oktober gab der ukrainische Grenzschutz an, dass über 20.000 Männer festgenommen wurden, als sie versuchten, das Land zu verlassen.

Die Pläne, im Ausland lebende Ukrainer für den Wehrdienst zurückzuholen, sind zweifellos eine bedeutende und kontroverse Maßnahme. Sie spiegeln die Ernsthaftigkeit der Sicherheitslage in der Ukraine wider und unterstreichen die Entschlossenheit der Regierung, das Land zu verteidigen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie diese Pläne in der Praxis umgesetzt werden und wie die betroffenen Männer auf diese außergewöhnliche Mobilisierung reagieren werden. Die Situation in der Ukraine bleibt zweifellos ein Schwerpunkt der internationalen Aufmerksamkeit und erfordert weiterhin genaue Beobachtung und Analyse.

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