US-Arbeitsmarkt schwächelt – Dollar unter Druck

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2 days ago

Mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

Die jüngsten Daten aus den USA haben die Märkte überrascht. In der Woche zum 6. September stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung um 27.000 auf 263.000. Analysten hatten lediglich 235.000 neue Anträge erwartet. Diese Entwicklung deutet auf eine Abkühlung am Arbeitsmarkt hin und verstärkt die Erwartung, dass die US-Notenbank (Fed) ihre Zinsen bei der nächsten Sitzung am 17. September senken wird.

Entwicklung des Dollarindex

Parallel zu den Arbeitsmarktdaten gaben auch die Währungen nach. Der DXY-Dollarindex fiel nach der Veröffentlichung zunächst auf ein Tagestief von 97,689 nach zuvor 97,951. Im weiteren Verlauf legte er zwar leicht zu und notierte zuletzt bei 97,85 Punkten, doch die Marktteilnehmer bleiben vorsichtig. Investoren rechnen zunehmend damit, dass die Fed nicht nur einen Schritt von 25 Basispunkten, sondern sogar eine Senkung um 50 Basispunkte vornehmen könnte.

Inflation bleibt auf erhöhtem Niveau

Die aktuellen Zahlen zur Verbraucherpreisinflation zeigen ebenfalls ein gemischtes Bild. Im August stiegen die Preise im Monatsvergleich um 0,4 Prozent, stärker als die prognostizierten 0,3 Prozent. Im Jahresvergleich lag die Teuerung bei 2,9 Prozent, nach 2,7 Prozent im Juli. Die Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) erhöhte sich um 0,3 Prozent und blieb mit 3,1 Prozent stabil auf einem hohen Niveau.

Ökonom Bastian Hepperle von Hauck Aufhäuser Lampe kommentierte: „Mr. President, es gibt doch Inflation. Die Kernrate steht mit 3,1 Prozent recht hoch. Zollbedingte Preissteigerungen schleichen sich langsam in die Güterpreise rein. Der Preisauftrieb wird in den nächsten Monaten noch weiter zunehmen.“

Zinspolitik im Fokus der Fed

Für die Notenbank bedeutet dies eine schwierige Abwägung. Einerseits belasten die schwachen Arbeitsmarktzahlen, andererseits bleibt die Inflation oberhalb des Zielwerts von zwei Prozent. Hepperle fasste die Lage so zusammen: „Mit den Verbraucherpreisen liegt der Fed das letzte Puzzlestück für den nächsten Zinsentscheid vor. Inflationsrisiken verbleiben auf dem Tisch. Mehr Sorge bereitet der Fed derzeit aber die Schwäche des Arbeitsmarktes.“Experten gehen davon aus, dass die Leitzinsen im kommenden Jahr mehrfach gesenkt werden. Bis zum Frühjahr 2026 könnte das Zinsniveau laut Prognosen auf 3,25 Prozent sinken.

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