US-Whiskey im Gegenwind – Trumps Zölle treffen Branche hart

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1 day ago

Der amerikanische Spirituosenmarkt steht unter Druck. Der anhaltende Handelskonflikt zwischen den USA und Kanada hat dramatische Folgen für den Export von Bourbon, Whiskey und anderen Spirituosen. Besonders die Vergeltungszölle des Nachbarlandes lassen die Absatzmärkte einbrechen – und treffen eine Branche, die stark vom internationalen Handel abhängt.

Kanada dreht dem US-Whiskey den Hahn zu

Im zweiten Quartal dieses Jahres brachen die Exporte von US-Spirituosen um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein. Besonders gravierend ist die Entwicklung im nördlichen Nachbarland: Die Lieferungen nach Kanada stürzten um 85 Prozent ab. Viele kanadische Händler haben beschlossen, amerikanische Produkte bewusst aus dem Sortiment zu nehmen – ein direkter Affront gegen Washingtons Zollpolitik.

Die anhaltenden Handelsspannungen haben unmittelbare negative Auswirkungen auf die Spirituosenexporte der USA“, erklärte der Chef des amerikanischen Branchenverbands. Die Stimmung in der Industrie sei angespannt, da der Auslandsabsatz für viele Hersteller überlebenswichtig sei.

Rückgänge auch in Europa und Asien

Doch nicht nur Kanada wendet sich ab. Auch in anderen wichtigen Absatzmärkten wie Europa, Großbritannien und Japan sind die Exporte rückläufig. In die Europäische Union, traditionell der größte Überseemarkt für amerikanischen Whiskey, gingen die Ausfuhren um 12 Prozent zurück. Noch deutlicher fielen die Einbrüche in Großbritannien und Japan aus, wo die Exporte jeweils um mehr als 20 Prozent sanken.

Damit bestätigt sich ein Trend: Die Zollpolitik des ehemaligen Präsidenten Donald Trump hat weitreichende Nachwirkungen, die selbst Jahre nach der Einführung protektionistischer Maßnahmen spürbar sind. Internationale Partner reagieren zunehmend mit Gegenmaßnahmen, um ihre eigenen Märkte zu schützen.

Politische Handelsrhetorik kostet Marktanteile

Der Handelskrieg, den Trump einst als Schutz der amerikanischen Industrie begründet hatte, entpuppt sich für viele Produzenten als wirtschaftliches Eigentor. Statt Wettbewerbsvorteilen drohen Marktverluste, da Konsumenten im Ausland verstärkt zu heimischen Spirituosenmarken greifen.

Ein Vertreter der Industrie betonte: „Wir verlieren nicht, weil unsere Produkte schlechter sind, sondern weil sie teurer werden.“ Die zusätzlichen Importzölle ließen amerikanische Marken im Preis steigen – und das in Märkten, die traditionell äußerst preissensibel sind.

Wirtschaftliche und politische Folgen

Die Belastung für die Spirituosenhersteller ist enorm: Viele mittelständische Produzenten berichten von sinkenden Margen und stagnierendem Absatz. Einige Unternehmen mussten bereits Produktionslinien drosseln oder Personal abbauen, um die Kosten zu kompensieren.

Analysten warnen, dass sich der Rückgang weiter verschärfen könnte, wenn keine politische Entspannung eintritt. Gleichzeitig profitieren Konkurrenten aus Europa und Asien, deren Waren durch die Zölle für kanadische und europäische Konsumenten attraktiver geworden sind.Für die amerikanische Wirtschaft, die sich zunehmend auf den Binnenmarkt stützen muss, bedeutet das eine deutliche Verlustzone im Exportsektor – insbesondere in einer Branche, die einst als Symbol für Qualität „Made in USA“ galt.

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