Kirstin ScheunerAdidas hat 2024 mit einem starken Umsatzwachstum und einem überraschend hohen Gewinn abgeschlossen. Besonders Retro-Modelle wie „Samba“ und „Gazelle“ haben den Erfolg des Sportartikelherstellers maßgeblich beeinflusst. Vorstandschef Björn Gulden zeigt sich optimistisch für die Zukunft und strebt eine noch höhere Profitabilität an.
Starker Gewinnanstieg dank Retro-Trend
Das Geschäftsjahr 2024 endete für Adidas mit einem beeindruckenden Betriebsergebnis von 1,34 Milliarden Euro – ein Anstieg um mehr als eine Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr, in dem der Gewinn bei lediglich 268 Millionen Euro lag. Vor allem das Weihnachtsgeschäft erwies sich als wichtiger Wachstumstreiber. Der Umsatz stieg im vierten Quartal um 24 Prozent auf fast sechs Milliarden Euro, währungsbereinigt um 19 Prozent.
Auch über das Gesamtjahr betrachtet konnte Adidas seinen Umsatz um elf Prozent auf 23,7 Milliarden Euro steigern. Vorstandschef Björn Gulden erklärte dazu: „Obwohl wir noch nicht da sind, wo wir langfristig sein wollen, bin ich sehr zufrieden mit dieser Entwicklung, die sehr viel besser war als erwartet.“
Wachstumsperspektiven für 2025
Adidas will den positiven Trend fortsetzen und rechnet für 2025 erneut mit einem zweistelligen Umsatzwachstum. Gulden betont: „Dieses Wachstum wollen wir nutzen, um unser Betriebsergebnis weiter zu verbessern und unserem Margenziel von zehn Prozent noch näher zu kommen.“ Dieses Ziel ist für 2026 vorgesehen, doch Analysten sind bereits für 2025 optimistisch. Stifel-Analyst Cedric Lescable erwartet eine operative Umsatzrendite von 8,1 Prozent: „Das Management ist noch zuversichtlicher als im Oktober.“
Am 5. März will Adidas detaillierte Geschäftszahlen und eine Prognose für das kommende Jahr vorlegen.
Adidas-Aktie auf Höchststand
Der starke Jahresabschluss hat auch die Adidas-Aktie beflügelt. Mit einem Tagesplus von 6,5 Prozent gehörte sie zu den größten Gewinnern im DAX und erreichte den höchsten Stand seit über drei Jahren.
Adidas hat unter Gulden eine strategische Neuausrichtung vorgenommen, indem es sich wieder stärker auf Sportartikel und den Einzelhandel konzentriert. Damit grenzt sich das Unternehmen von der Strategie seines Vorgängers Kasper Rorsted ab, der andere Schwerpunkte setzte. Gulden sieht großes Potenzial: „Wir sehen Potenzial, unseren Marktanteil in allen Märkten zu steigern.“
Mit einem unerwartet hohen Gewinn und einem soliden Wachstum zeigt Adidas, dass sich die Rückbesinnung auf klassische Modelle und den Sportsektor auszahlt. Die kommenden Geschäftsjahre könnten das Unternehmen weiter stärken, wenn es die gesetzten Ziele erreicht. Anleger und Analysten bleiben gespannt, ob Adidas seinen Erfolgskurs fortsetzen kann.
