Apple, Disney, Paramount: Musks Twitter-Nachfolger X im Strudel eines Antisemitismus-Skandals

1 year ago

Bedeutende Werbepartner verlassen X nach Antisemitismus-Eklat

Krise bei Elon Musks Twitter-Nachfolger X: Der Kurznachrichtendienst X, der unter der Leitung von Elon Musk steht, erlebt derzeit einen massiven Rückzug großer Werbekunden. Dies folgt auf eine heftige Kontroverse um antisemitische Inhalte und Nazi-Bezüge auf der Plattform. Zu den Unternehmen, die ihre Werbeverträge mit X aufgekündigt haben, gehören Schwergewichte wie Apple, Disney, Paramount und der Warner-Konzern. Auch das Filmstudio Lionsgate hat bestätigt, die Schaltung von Anzeigen auf X ausgesetzt zu haben. Diese Abkehr folgt einem ähnlichen Schritt von IBM, welcher bereits früher aufgrund der problematischen Inhalte seine Werbung bei X pausierte.

IBM-Entscheidung als Weckruf: Werbung neben Nazi-Beiträgen

Die Entscheidung von IBM, ihre Werbeaktivitäten auf X zu pausieren, kam nach der Entdeckung, dass Anzeigen des Unternehmens neben Nazi-Beiträgen und antisemitischen Äußerungen platziert wurden. Die Organisation Media Matters legte offen, dass Werbungen von großen Firmen wie IBM, Apple und Oracle neben Posts erschienen, die Adolf Hitler und die nationalsozialistische Ideologie positiv darstellten. Dies führte zu einer Welle von Kritik und Besorgnis über die Art der Inhalte, die auf X zugelassen werden.

Musk’s umstrittene Aussagen verschärfen die Lage

Elon Musk selbst geriet in die Kritik, nachdem er Unterstützung für einen antisemitischen Beitrag auf X gezeigt hatte. Dies zog scharfe Kritik auf sich, einschließlich aus dem Weißen Haus. Musk behauptete später, dass „einige Gruppen“, darunter die jüdische Organisation Anti-Defamation League (ADL), „faktisch anti-weißen Rassismus und anti-asiatischen Rassismus“ verbreiteten. Er bekräftigte seine Ansicht, dass es ein Problem mit Rassismus gegen Weiße gebe. Darüber hinaus beschuldigte er die Werbekunden, die Freiheit der Meinungsäußerung zu unterdrücken.

Finanzielle Turbulenzen und Zukunftsunsicherheit für X

Die finanzielle Situation von X ist angesichts des Rückzugs wichtiger Werbekunden prekär. Musk gab zu, dass die Werbeeinnahmen inzwischen nur noch etwa die Hälfte dessen ausmachen, was zur Zeit von Twitter erzielt wurde. Trotz Bemühungen, durch Abo-Angebote mehr Einnahmen zu generieren, bleibt fraglich, ob dies den Verlust an Werbeeinnahmen kompensieren kann.

Musk, der auf dem Papier als der reichste Mensch der Welt gilt, sieht sich auch finanziellen Belastungen aus dem Kauf von Twitter gegenüber. Für diese Übernahme im Wert von 44 Milliarden Dollar verkaufte Musk Tesla-Anteile und nahm Kredite in Höhe von etwa 13 Milliarden Dollar auf, die nun eine jährliche Belastung von etwa einer Milliarde Dollar für X darstellen.

Abschließende Betrachtung

Die jüngsten Ereignisse um X und Elon Musk werfen ernsthafte Fragen über die zukünftige Richtung und Stabilität der Plattform auf. Der Rückzug bedeutender Werbekunden, gekoppelt mit den kontroversen Äußerungen und Entscheidungen Musks, stellt X vor große Herausforderungen. Die Plattform, einst als fortschrittlicher Nachfolger von Twitter gefeiert, steht nun vor der schwierigen Aufgabe, sowohl ihr Image als auch ihre finanzielle Lebensfähigkeit zu sichern und wiederherzustellen.

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