BASF verkauft Sparte für 1,1 Milliarden Euro

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2 days ago

BASF hat einen wichtigen Schritt in seinem geplanten Umbauprozess gemacht, indem es sich von einem Geschäftsbereich trennt. Der Chemiekonzern verkauft sein brasilianisches Geschäft mit Bautenanstrichmitteln für 1,15 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) an den US-Farbenkonzern Sherwin-Williams. Diese Transaktion ist Teil eines umfassenden Umstrukturierungsplans, der die Neuausrichtung des Unternehmens unterstützt.

Verkauf des Geschäftsbereichs

Der Verkauf umfasst neben den Produktionsstätten in Demarchi und Jaboatão auch rund 1000 Beschäftigte. Im vergangenen Jahr erzielte dieser Geschäftsbereich einen Umsatz von rund 525 Millionen Dollar. Der Abschluss der Transaktion wird für das zweite Halbjahr 2025 erwartet. Der Verkaufspreis von 1,1 Milliarden Euro wird ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden gezahlt.

Der Verkauf des Bautenanstrichmittel-Geschäfts ist eine Reaktion auf die aktuelle Marktsituation und stellt einen wichtigen Schritt für BASF dar, um die eigenen Geschäftsbereiche neu zu ordnen und den Unternehmenswert zu steigern. „Die Unterzeichnung stellt einen wichtigen Schritt dar, den Wert unserer eigenständigen Geschäfte zu erschließen“, erklärte Anup Kothari, Vorstandsmitglied von BASF und verantwortlich für den Unternehmensbereich Coatings.

Umbau und Sparmaßnahmen bei BASF

Der Verkauf des brasilianischen Geschäfts ist nur der Anfang des umfassenden Umbaus bei BASF. Unternehmenschef Markus Kamieth hatte bereits im September Sparmaßnahmen angekündigt, um das Unternehmen aus der aktuellen Krise zu führen. Weitere strategische Optionen für das Coatings-Geschäft – das Autolack- und Reparaturlackgeschäft sowie Oberflächenbehandlungen – sollen im zweiten Quartal 2025 geprüft werden. Darüber hinaus plant BASF, Geschäftsbereiche zu verkaufen, das Agrargeschäft an die Börse zu bringen und die Dividende für die Aktionäre erstmals seit 2010 zu kürzen.

Um den Unternehmensumbau erfolgreich umzusetzen, hat BASF auch in Erwägung gezogen, weitere Anlagen im Stammwerk Ludwigshafen zu schließen. Das Unternehmen verhandelt derzeit mit dem Betriebsrat über eine Vereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließen soll. Zudem wird eine Modernisierung des Standorts angestrebt.

Zukunftsperspektiven und Maßnahmen

BASF verfolgt weiterhin eine restrukturierte und fokussierte Geschäftsstrategie. Die Unternehmensteile, die nicht zum Kerngeschäft gehören, wie die Agrarsparte und das Coatings-Geschäft, sollen durch „aktive Portfolio-Optionen“ entweder verkauft oder neu ausgerichtet werden. Diese Maßnahmen sollen das Unternehmen langfristig stabilisieren und wieder auf Wachstumskurs bringen.

BASF steht vor großen Herausforderungen, doch der geplante Umbau und die durchgeführten Verkaufstransaktionen zeigen den Willen des Unternehmens, auf sich verändernde Marktbedingungen zu reagieren und sich zukunftsfähig zu positionieren.

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