Exchange Traded Funds (ETFs) gelten als kostengünstige und einfache Möglichkeit, in den Aktienmarkt zu investieren. Doch neben den Vorteilen birgt diese Anlageform auch Risiken, die Anleger berücksichtigen sollten. Besonders für die Altersvorsorge, bei der Sicherheit im Fokus steht, ist ein fundierter Überblick wichtig.
Vorteile von ETFs
ETFs bilden die Wertentwicklung eines Index wie des DAX oder MSCI World ab und ermöglichen eine breite Diversifikation mit geringen Kosten. Sie bieten Privatanlegern die Möglichkeit, mit kleinen Summen in verschiedene Märkte zu investieren, etwa über Sparpläne. Die breite Streuung reduziert das Risiko, sich auf einzelne Unternehmen oder Branchen zu verlassen.
Unternehmens- und Marktrisiko
Hendrik Buhrs von Finanztip nennt zwei Hauptgefahren: das Unternehmens- und das Marktrisiko. Beim Unternehmensrisiko geht es darum, dass einzelne Unternehmen im ETF schlechter abschneiden als erwartet. “Das kann durch eine breite Streuung ausgeglichen werden”, so Buhrs. Das Marktrisiko betrifft hingegen Schwankungen des gesamten Aktienmarkts, wie etwa beim Corona-Crash. Ein langer Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren hilft, diese Schwankungen auszugleichen.
Klumpenrisiko
Eine weitere Gefahr ist das sogenannte Klumpenrisiko, das entsteht, wenn ein ETF zu stark auf bestimmte Länder, Branchen oder Unternehmen fokussiert ist. Der MSCI World zum Beispiel enthält über 70 Prozent US-Unternehmen, vor allem aus der Technologiebranche. Themen-ETFs, die nur auf spezielle Bereiche wie Elektromobilität setzen, sind besonders anfällig. „Solche ETFs sollten höchstens eine Beimischung im Depot sein“, warnt Christoph Hommel von der Verbraucherzentrale NRW.
Synthetische ETFs und Anleihen-ETFs
Auch die Konstruktion eines ETFs kann Risiken bergen. Synthetische ETFs, die einen Index durch Tauschgeschäfte abbilden, könnten bei Zahlungsausfällen von Partnerbanken betroffen sein. Dennoch sieht Buhrs hier kein großes Problem: „Es gibt genügend Sicherheitsvorkehrungen, um Verluste zu minimieren.“
Bei Anleihen-ETFs treten zusätzlich Zinsänderungsrisiken auf. Steigen die Zinsen, sinkt der Kurs bestehender Anleihen, was bei vorzeitigem Verkauf zu Verlusten führen kann.
Planung und Diversifikation sind entscheidend
ETFs sind eine attraktive Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen. Anleger sollten jedoch die Risiken verstehen und ihre Investments breit streuen. Ein langer Anlagehorizont und der Fokus auf gut diversifizierte Fonds helfen, Marktschwankungen auszugleichen. „Ein ETF ist kein Garant für Gewinne, aber mit der richtigen Strategie ein solides Werkzeug für den Vermögensaufbau“, fasst Buhrs zusammen.