3 days ago

Die bevorstehende Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation stellt den Arbeitsmarkt in Deutschland vor enorme Herausforderungen. Besonders in Berufen, die bereits jetzt von Engpässen betroffen sind, drohen die Engpässe sich weiter zuzuspitzen.

Hoher Renteneintritt in Engpassberufen

Laut dem Statistischen Bundesamt liegt der Anteil der Babyboomer, die in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen, über alle Berufe hinweg bei 25 Prozent. Besonders betroffen sind Berufe im Verkehrssektor: Rund 44 Prozent der Fahrer von Bussen und Straßenbahnen waren 2023 mindestens 55 Jahre alt. Ebenso gehören etwa 40 Prozent der Berufskraftfahrer im Gütertransport und ein Drittel der Straßen- und Tunnelwärter dieser Altersgruppe an.

Auch im Bereich Gartenbau und Bauhandwerk ist der Anteil älterer Beschäftigter hoch. So sind 34 Prozent der Gärtner und 30 Prozent der Maurer mindestens 55 Jahre alt. In der Fleischverarbeitung liegt der Anteil bei 30 Prozent, im Verkauf von Fleischprodukten sogar bei 36 Prozent.

Altenpflege und Gesundheitswesen ebenfalls betroffen

In der Altenpflege, einem der wichtigsten sozialen Berufe, liegt der Anteil der über 55-Jährigen mit 27 Prozent leicht über dem Durchschnitt. Dies könnte den Fachkräftemangel in der Pflege weiter verschärfen, insbesondere in Anbetracht der wachsenden Nachfrage nach Pflegeleistungen.

Branchen mit geringerem Risiko

In Branchen wie dem Gastgewerbe ist der Anteil der älteren Beschäftigten deutlich geringer. Hier sind lediglich knapp 20 Prozent der Angestellten 55 Jahre oder älter, was die Alterung der Belegschaft weniger problematisch macht. Ähnlich verhält es sich im Handel, wo der Durchschnitt mit 24 Prozent leicht unter dem allgemeinen Wert liegt.

Arbeitsmarkt fordert neue Lösungen

Die demografische Entwicklung macht deutlich, dass der Arbeitskräftebedarf in den kommenden Jahren in bestimmten Branchen enorm ansteigen wird. Besonders betroffen sind die Bereiche Verkehr, Bau, Gartenbau und Pflege. „Es zeichnen sich massive Lücken ab, die ohne gezielte Maßnahmen nicht geschlossen werden können“, warnen Experten.

Angesichts dieser Herausforderungen sind verstärkte Bemühungen zur Qualifizierung und Rekrutierung neuer Arbeitskräfte notwendig. Gleichzeitig könnten Maßnahmen wie eine stärkere Automatisierung und flexible Arbeitsmodelle dazu beitragen, den Fachkräftemangel abzumildern. Die nächste Dekade wird zeigen, wie erfolgreich Deutschland diese Herausforderungen bewältigt.

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