Hedgefonds-Chef warnt vor gefährlicher Gold-Rally

Hedgefonds-Chef warnt vor gefährlicher Gold-Rally

Der rasante Anstieg des Goldpreises sorgt inzwischen auch in der Finanzelite für Unruhe. Ken Griffin, Milliardär und Chef des US-Hedgefonds Citadel, sieht in der jüngsten Entwicklung ein besorgniserregendes Signal. Anleger verlören offenbar zunehmend das Vertrauen in den US-Dollar – und flüchten in Edelmetalle.

Gold als Zufluchtsort vor Dollar und Schulden

Griffin erklärte, der aktuelle Trend zeige eine „erhebliche Vermögensinflation außerhalb des Dollars“. Investoren suchten nach Wegen, ihre Portfolios vom Einfluss der US-Währung zu entkoppeln. Diese Entwicklung sei laut Griffin „wirklich besorgniserregend“, da sie darauf hindeute, dass Gold zunehmend als stabiler angesehen werde als die Leitwährung der Welt.

Wir beobachten, dass Anleger ihre Vermögen entdollarisieren, um sich gegen die wachsende US-Staatsverschuldung abzusichern“, so Griffin weiter. Der milliardenschwere Fondsmanager sieht darin eine gefährliche Verschiebung im globalen Finanzsystem.

Steigender Goldpreis als Symptom tieferer Unsicherheit

Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten eine beispiellose Rally erlebt und stieg zuletzt auf rund 3.950 US-Dollar je Unze – ein Allzeithoch. Auch Silber und Platin legten deutlich zu. Experten führen die Entwicklung auf geopolitische Spannungen, Inflationssorgen und die rekordhohe Verschuldung der USA zurück.

Der Vertrauensverlust in Staatsanleihen und Währungen verstärke den Trend. „Gold ist längst mehr als nur ein Rohstoff – es ist ein Indikator für das Vertrauen in Regierungen und Geldpolitik“, kommentierte ein Analyst aus New York.

Flucht aus dem Dollar beschleunigt sich

Nach Griffins Einschätzung deutet der massive Kapitalzufluss in Gold auf eine schleichende Erosion des Dollar-Status hin. Auch andere Währungen, darunter der Yuan und der Euro, profitieren teilweise von dieser Bewegung, allerdings in geringerem Ausmaß.

Institutionelle Investoren, Pensionsfonds und sogar Zentralbanken hätten ihre Goldbestände in den letzten zwölf Monaten massiv aufgestockt, um sich gegen mögliche Währungs- und Schuldenschocks abzusichern.

Zweifel an der Finanzpolitik in Washington

Die Aussagen des Citadel-Chefs sind auch als Warnung an die Politik zu verstehen. Die stetig wachsende US-Staatsverschuldung von über 35 Billionen Dollar schwäche laut Experten das Vertrauen in die Stabilität des Finanzsystems.
Griffin forderte daher ein Umdenken in der Fiskalpolitik: „Wenn Regierungen weiter Geld drucken, um Schulden zu decken, wird das Vertrauen in die Währung weiter schwinden.“

Die Unsicherheit spiegelt sich bereits an den Märkten wider – Anleger wenden sich zunehmend alternativen Wertspeichern zu, allen voran Gold, das seine Rolle als sicherer Hafen eindrucksvoll zurückerobert hat.

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