Illig GmbH: Insolvenzanmeldung eines deutschen Weltmarktführers

Ein Schock in der Maschinenbaubranche

Der deutsche Maschinenbauer Illig, ein führendes Unternehmen in der Produktion von Thermoform- und Verpackungssystemen, hat Insolvenz angemeldet. Dieser Schritt markiert einen bedeutsamen Einschnitt für die Branche und wirft Fragen über die Zukunft des Traditionsunternehmens auf. Die Insolvenz wurde notwendig, nachdem das Amtsgericht am Dienstag einem Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zustimmte.

Ursachen der finanziellen Schieflage

Die finanziellen Probleme von Illig haben ihren Ursprung in der Zeit der Corona-Pandemie. Michael Unser, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm, führt die Misere auf eine zurückhaltende Kaufbereitschaft der Kunden sowie auf konjunkturelle Schwierigkeiten zurück. Die Pandemie hat somit tiefe Spuren in einem Unternehmen hinterlassen, das seit 1946 fester Bestandteil des deutschen Maschinenbaus ist.

Pläne für die Zukunft

Trotz der Unsicherheiten ist sich die Unternehmensführung in einem Punkt sicher: Eine Zerschlagung des Unternehmens soll unter allen Umständen vermieden werden. “Das Unternehmen soll nicht zerschlagen werden. Das ist klar”, betonte Unser in einem Interview mit dem SWR. Die Suche nach Investoren und frischem Kapital wird nun vorrangig behandelt, um das Unternehmen zu stabilisieren und eine solide Zukunft zu ermöglichen.

Die Lage der Belegschaft

Die über 500 Beschäftigten des Unternehmens, mit Stammsitz in Heilbronn-Sonheim, wurden bereits über den Insolvenzantrag informiert. Zunächst soll der Betrieb für die nächsten drei Monate unverändert fortgeführt werden, was den Mitarbeitern eine gewisse kurzfristige Sicherheit bietet. “Es bleibt vorerst beim Alten, und das ist erstmal eine gute Nachricht in diesen turbulenten Zeiten”, äußerte sich Unser weiter. Langfristig setzt sich die IG Metall dafür ein, die Arbeitsplätze zu sichern und Perspektiven für die Angestellten zu schaffen.

Entwicklung und Bedeutung von Illig

Gegründet im Jahr 1946 als kleine Reparaturwerkstatt, entwickelte sich Illig unter der Leitung seines Gründers Adolf Illig rasch weiter. Schon zwei Jahre nach der Gründung brachte Illig seine erste eigene Maschine, eine Säulenbohrmaschine, auf den Markt. Im Laufe der Jahre spezialisierte sich das Unternehmen zunehmend auf die Fertigung von Verpackungs- und Thermoformsystemen, Bereiche, in denen Illig schließlich zum Weltmarktführer avancierte.

Die Insolvenzanmeldung von Illig ist ein Wendepunkt für ein Unternehmen, das über Jahrzehnte hinweg eine Schlüsselrolle in der deutschen Industrielandschaft spielte. Während die nächsten Schritte zur Rettung des Unternehmens ungewiss sind, bleibt die Hoffnung, dass durch geeignete Investitionen und strategische Weichenstellungen die Tradition und das technologische Erbe von Illig erhalten bleiben können. In einer Zeit globaler wirtschaftlicher Unsicherheit unterstreicht dieser Fall die Bedeutung von Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft für die langfristige Unternehmenssicherung.

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