Stilllegung von sieben Braunkohleblöcken
Ende März 2024 wird Deutschland sieben Braunkohle-Kraftwerksblöcke dauerhaft stilllegen. Diese Entscheidung folgt einem bereits festgelegten Plan, der durch die jüngste Energiekrise eine zeitweilige Anpassung erfahren hatte. Während dieser Krise wurden fünf Blöcke aus der sogenannten Versorgungsreserve reaktiviert und zwei weitere über ihren geplanten Stilllegungszeitpunkt hinaus betrieben, um den Erdgasverbrauch zu reduzieren. Die Anlagen, die zu den Energieunternehmen RWE im Rheinischen Revier und Leag in der Lausitz gehören, trugen mit einer Gesamtleistung von etwa 3,1 Gigawatt zur Energieversorgung bei.
Energieversorgung und -sicherheit
Im November des Vorjahres verzeichnete Deutschland eine installierte Gesamtleistung von 245 Gigawatt, wovon etwa 159 Gigawatt aus erneuerbaren Energiequellen stammten. Die Bundesnetzagentur hat angegeben, dass die Stilllegung der sieben Blöcke keine negativen Auswirkungen auf die Energieversorgungssicherheit haben wird. Die Maßnahme wurde in alle relevanten Versorgungsprognosen einbezogen. Europa produziert Strom im Verbundsystem, was bedeutet, dass Strom dort erzeugt wird, wo es am kosteneffizientesten möglich ist.
Klimapolitische Implikationen und Maßnahmen
Das Bundeswirtschaftsministerium steht vor der Aufgabe, bis Ende Juni Vorschläge zu erarbeiten, die aufzeigen, wie die durch den temporären Weiterbetrieb der Kohlekraftwerke entstandenen zusätzlichen Treibhausgasemissionen kompensiert werden können. Kathrin Henneberger, eine Bundestagsabgeordnete der Grünen, hat auf die bedeutenden Emissionen, die durch die Verbrennung von Braun- und Steinkohle in Deutschland entstehen, hingewiesen und die Notwendigkeit betont, den Ausbau erneuerbarer Energien und der Netzinfrastruktur zu beschleunigen, um das Ziel, bis 2030 aus der Kohlekraft auszusteigen, zu erreichen.
Die dauerhafte Stilllegung von sieben Braunkohle-Kraftwerksblöcken in Deutschland markiert einen weiteren Schritt im Rahmen der Energie- und Klimapolitik des Landes. Trotz der temporären Anpassungen während der Energiekrise unterstreicht diese Maßnahme die Fortsetzung des Kohleausstiegsplans. Die Bundesnetzagentur sieht die Versorgungssicherheit als gewährleistet an, während gleichzeitig die Notwendigkeit betont wird, zusätzliche Maßnahmen zur Kompensation der Treibhausgasemissionen und zur Förderung erneuerbarer Energien zu ergreifen.