Mega-Übernahme zwischen Couche-Tard und Seven&i gescheitert

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4 hours ago

Rückzug nach monatelangen Verhandlungen

Der kanadische Konzern Alimentation Couche-Tard hat sein Übernahmeangebot für Seven&i Holdings, den Betreiber der 7-Eleven-Läden, offiziell zurückgezogen. Der Deal hatte ein Gesamtvolumen von 47 Milliarden US-Dollar und sollte zu einem der größten Zusammenschlüsse im internationalen Einzelhandel führen. Doch nach mehr als einem Jahr intensiver Bemühungen und mehrfacher Angebotserhöhungen wurde das Vorhaben nun gestoppt.

Blockadehaltung der Gründerfamilie als Hauptgrund

In einem offiziellen Schreiben kritisierte Couche-Tard die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Familie Ito, der kontrollierenden Gründerfamilie von Seven&i. „Wir haben wiederholt einen freundlichen Dialog mit der Familie Ito gesucht, aber sie war für kein Gespräch offen“, heißt es in der Mitteilung. Zudem habe es lediglich „vernachlässigbare Einblicke in die Bücher“ gegeben, was für den kanadischen Konzern ein entscheidender Faktor beim Rückzug war.

Ziel war ein globaler Einzelhandelsriese

Die geplante Übernahme hätte den Zusammenschluss der Marken Circle K und 7-Eleven zur Folge gehabt – mit insgesamt rund 20.000 Filialen weltweit. Während Couche-Tard bereits in 31 Ländern mit rund 17.000 Standorten aktiv ist, verfügt Seven&i allein in Japan über 23.000 Läden. Besonders in Japan gelten die 7-Eleven-Filialen aufgrund ihrer Rolle im Katastrophenschutz als kritische Infrastruktur.

Erhöhtes Angebot und Konkurrenzdruck wirkungslos

Bereits im Oktober 2024 hatte Couche-Tard sein ursprüngliches Angebot von 38,5 Milliarden auf 47 Milliarden US-Dollar erhöht. Im März 2025 folgte die Ankündigung einer möglichen weiteren Aufstockung. Das Vorhaben erhielt neuen Schwung, nachdem ein konkurrierendes Angebot der Familie Ito in Höhe von 58 Milliarden US-Dollar an der Finanzierung scheiterte. Dennoch blieb der Einfluss der Familie bestimmend.

Zweiter Anlauf nach Carrefour gescheitert

Der Rückzug markiert für Couche-Tard bereits die zweite gescheiterte Großübernahme. Bereits 2021 war ein Übernahmeversuch des französischen Einzelhändlers Carrefour gescheitert. Damit verpasst der kanadische Konzern erneut den strategischen Schritt, sich auf dem internationalen Markt mit einem dominanten Filialnetzwerk dauerhaft zu etablieren.

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