Ein bedeutender Schritt in der Unternehmensgeschichte
In einem bemerkenswerten Geschäftsvorgang hat die Software AG, ein Pionier im Bereich der Integrationstechnologie, ihr Kerngeschäft für über zwei Milliarden Euro an IBM verkauft. Dieser Verkauf, der durch die Private-Equity-Gesellschaft Silver Lake abgewickelt wurde, signalisiert einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens.
Die Details der Transaktion
Für einen Betrag von 2,13 Milliarden Euro wechseln die Integrationsdienste Streamsets und Webmethods, die bislang als zentrale Elemente des Portfolios der Software AG galten, zu IBM. Diese Transaktion unterliegt noch der Zustimmung durch die entsprechenden Behörden, wobei der Abschluss für das zweite Quartal 2024 vorgesehen ist.
Sanjay Brahmawar, CEO der Software AG, sieht in dem Verkauf eine Bestätigung der Unternehmensstrategie und eine Wertschätzung der Integrationstechnologie. “Angesichts der globalen Größe von IBM” eröffnet sich laut Brahmawar eine “tolle Chance” für die Weiterentwicklung dieser Technologien.
Strategische Neuausrichtung
Erst im Oktober hatte die Software AG die Integrationstechnologie als ihr Kerngeschäft deklariert und unter dem Begriff „Super iPaaS“ gebündelt. Ziel war es, eine führende Integrationsplattform zu schaffen, die der Konkurrenz überlegen ist. Der Verkauf an IBM kann daher als eine strategische Neuausrichtung gesehen werden, die dem Unternehmen neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet.
Der Weg zur Delisting
Parallel zum Verkauf des Kerngeschäfts plant Silver Lake, die Software AG von der Börse zu nehmen. Die verbleibenden Minderheitsaktionäre sollen 32 Euro je Aktie erhalten, was dem Preis entspricht, der bereits für den Erwerb von fast 85 Prozent der Anteile gezahlt wurde. Mit dieser Maßnahme strebt Silver Lake eine noch größere Kontrolle über die Software AG an.
Die Zukunft nach dem Verkauf
Nach dem Verkauf des Kerngeschäfts wird die Software AG sich auf die Datenbanksparte Adabas + Natural konzentrieren, die seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1969 besteht. Diese Sparte trug in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 etwa ein Viertel zum Gesamtumsatz bei. Zudem bleibt die Software AG in den Bereichen Internet der Dinge und Geschäftsprozessoptimierung aktiv.
Ein profitables Unterfangen für Silver Lake
Die Übernahme der Software AG durch Silver Lake, die rund 2,4 Milliarden Euro kostete, scheint sich bereits jetzt als profitables Unterfangen zu erweisen. Mit dem Verkauf eines wesentlichen Teils des Unternehmens an IBM dürfte der Finanzinvestor einen erheblichen Teil der Investitionssumme zurückgewinnen.
Der Verkauf des Kerngeschäfts der Software AG an IBM ist ein signifikanter Schritt, der das Unternehmen in eine neue Richtung lenkt. Während die Software AG sich auf ihre verbleibenden Sparten konzentriert, eröffnet die Partnerschaft mit IBM neue Horizonte in der Welt der Integrationstechnologie.