Globale Wälder als Kohlenstoffspeicher: Unerschlossenes Potenzial und Herausforderungen

11 months ago

Enormes Speicherpotential in Wäldern noch ungenutzt

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Wälder weltweit ein weit höheres Potenzial zur Kohlenstoffspeicherung besitzen, als derzeit genutzt wird. Forscherteams berechneten, dass globale Wälder mehr als das Zehnfache der jährlichen Kohlenstoffemissionen speichern könnten, wenn sie in ihrem natürlichen Zustand belassen würden.

Artenreiche Wälder als Schlüssel zum Erfolg

Es wurde festgestellt, dass insbesondere alte und artenreiche Wälder enorme Mengen an Kohlenstoff sowohl über als auch unter der Erde speichern. Dieser Prozess benötigt jedoch viel Zeit, und die derzeitigen Wälder erreichen ihr Potenzial nicht, da sie durch menschliche Aktivitäten beeinträchtigt sind.

Das Potenzial der Renaturierung

Laut einer aktuellen Studie könnten Wälder deutlich mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen, wenn ihre Verarmung rückgängig gemacht würde. Die Umsetzung in die Praxis könnte bis zu 139 Gigatonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen, was das 14-Fache der jährlichen menschlichen Emissionen entspricht.

Wissenschaftliche Erkenntnisse aus der »Nature«-Studie

Die Forscher kombinierten bodengebundene und satellitengestützte Messungen, um ein globales Modell des Kohlenstoffspeicherpotenzials der Wälder zu erstellen. Ihr Ziel war es, das Potenzial unter Berücksichtigung minimaler Landnutzungskonflikte zu bewerten.

Biodiversität als Schlüsselelement

Die Studie betont die Bedeutung der Biodiversität für das Speichervermögen der Wälder. Der Erstautor Lidong Mo hebt hervor, dass der Großteil der Wälder weltweit stark beschädigt ist und betont die Wichtigkeit, die Entwaldung zu stoppen, um die biologische Vielfalt weltweit wiederherzustellen.

Kritische Reflexion und realistische Einschätzungen

Während die Methodik der Studie als solide angesehen wird, gibt es Bedenken bezüglich der praktischen Umsetzbarkeit des Speicherpotenzials. Faktoren wie Klimawandel, langsames Wachstum der Bäume und Wald-Dynamiken könnten die tatsächliche Speicherkapazität beeinflussen.

Die Rolle der Waldnutzung

Die Studie lässt offen, wie sich das Speicherpotenzial verändert, wenn Wälder genutzt werden. Thomas Crowther betont die Bedeutung der Biodiversität und plädiert dafür, lokale Gemeinschaften in die Erhaltung der Vielfalt einzubinden, um langfristige Kohlenstoffbindung zu erreichen.

Zusammenfassend zeigt die Studie das immense, aber noch nicht vollständig erschlossene Potenzial der Wälder als Kohlenstoffspeicher. Gleichzeitig macht sie deutlich, dass die Realisierung dieses Potenzials sowohl wissenschaftliche als auch praktische Herausforderungen mit sich bringt.

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