Goldregen am Südpol: Der Mount Erebus

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Wissenschaftler sind überrascht 

In der unberührten Stille der Antarktis vollbringt der Mount Erebus, der südlichste aktive Vulkan der Erde, täglich ein bemerkenswertes Phänomen: Er speit kristallisierte Goldpartikel aus. Dieses seltene Naturschauspiel könnte einer Szene aus einem Fantasy-Roman entsprungen sein – ein Vulkan, der in einer Eiswüste Gold in die Atmosphäre ausstößt. Die Realität ist jedoch, dass dieser Feuerberg tatsächlich Gold im Wert von etwa 6.000 Euro pro Tag in die Luft schleudert, wie kürzlich das NASA Earth Observatory enthüllte.

Die Entdeckung des vulkanischen Goldes

Forscherteams, die sich mit den geologischen und atmosphärischen Besonderheiten des Mount Erebus beschäftigen, stießen auf dieses Phänomen, als sie die regelmäßigen Ausstöße von Gas- und Dampfwolken untersuchten. Der Vulkan ist bekannt für seine “Vulkanbomben” – Felsbrocken aus teilweise geschmolzenem Gestein, die während Eruptionen ausgeworfen werden. Doch die jüngsten Entdeckungen zeigen, dass der Vulkan neben Gesteinsbrocken auch kostbare Metalle freisetzt. Pro Tag werden etwa 80 Gramm Gold in Form von Gasblasen ausgestoßen, die dann kristallisieren und als winzige Goldpartikel in die Atmosphäre gelangen.

Die Goldpartikel haben einen Durchmesser von 0,1 bis 20 Mikrometern – das entspricht maximal 0,02 Millimetern. Trotz ihrer geringen Größe stellen sie eine faszinierende Entdeckung dar, die nicht nur wirtschaftliches, sondern auch wissenschaftliches Interesse weckt.

Die Reichweite des Goldstaubs

Interessanterweise wurden Spuren dieses Goldstaubs Hunderte Kilometer vom Vulkan entfernt gefunden, mit Nachweisen von Partikeln in der Umgebungsluft bis zu einer Entfernung von rund 999 Kilometern. Diese Entdeckung belegt die weitreichenden Auswirkungen vulkanischer Aktivitäten und bietet Einblicke in die atmosphärische Verteilung von Mineralien.

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Wirtschaftliche und wissenschaftliche Bedeutung

Obwohl die Menge des ausgestoßenen Goldes beachtlich erscheint, liegt der wahre Wert der Entdeckung weniger in einem potenziellen wirtschaftlichen Gewinn – die Partikel sind zu klein und zu weit verteilt, um sie effizient sammeln zu können. Vielmehr bietet das Phänomen wertvolle Erkenntnisse über vulkanische Prozesse und deren Einfluss auf die Umwelt. Forscher können durch das Studium solcher Ereignisse besser verstehen, wie Mineralien durch vulkanische Aktivität in die Atmosphäre gelangen und sich über große Entfernungen verteilen.

Ein Naturwunder mit wissenschaftlichem Wert

Der Mount Erebus bleibt ein faszinierendes Studienobjekt für Geologen und Klimaforscher. Die tägliche Goldausschüttung dieses Vulkans ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie die Natur kontinuierlich Phänomene hervorbringt, die sowohl unsere Vorstellungskraft als auch unser wissenschaftliches Verständnis herausfordern. Dieses einzigartige Ereignis unterstreicht die Dynamik und die unerwarteten Wunder des Planeten Erde.

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